Die Ausstellung kann als mehrere Abschnitte von einem Ganzen beschrieben werden, eine Entfaltung von ineinander greifenden
Fragmenten oder Einzelteilen. Mittels Linien und Farben, abstrakten und figurativen Ausdrucksformen führen uns die beiden Künstlerinnen
Mathilde Dumont und Marlies Kuhn aus dem Mikrokosmos der Dinge heraus, um die Richtung zu entdecken,
in der sich das gesamte Geschehen entfaltet. Es ist, als sähe man die Spuren der Geschichte in einer simplen Spur an einer Wand.
Es handelt sich nicht um die Konvergenz eines Ganzen, sondern um die Entfaltung mehrerer Dimensionen,
um eine vielschichtige, objektive Wahrnehmung der Welt. Und anders als bei der Übertretung von
Regeln zeigt die Ausstellung nicht das Gefühl einer fragmentierten Unsicherheit, sondern eine Freiheit des Ausdrucks voller Möglichkeiten.
Eröffnung Opening:
Sonntag, 20. November 2022 – 15.00 Uhr
in der Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg
Ausstellung Exhibition:
20. November 2022 - 26. Februar 2023
Begrüßung Welcoming Speech:
Ingrid Bussmann, 1. Vorsitzende Künstlerhaus Lauenburg/Elbe e.V.
Einführung Introduction: Marita Landgraf und Shi Shi, Kuratorinnen der Ausstellung
26. Februar 2023 – 15.00 Uhr
Finissage mit Künstler*innengespräch
Einführung: Nina Venus, Künstlerin und Kuratorin
Öffnungszeiten Opening hours:
Donnerstag – Sonntag 14.00-17.00 Uhr
Thursday – Sunday 2 - 5 pm.
Geschlossen Closed: 15.12.2022 - 20.01.2023
Zu beiden Ausstellungsteilen erscheint eine Broschüre.
Auch im zweiten Teil dieser Ausstellungskooperation ist die Beobachtung Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeiten. Indem wir uns selbst beobachten, lernen wir uns gegenseitig zu beobachten. Wir fangen an, von der Außenwelt zu lernen. Wir erfassen Geräusche, die verschiedenen Erscheinungsformen der Welt, unsere eigenen Obsessionen, das, was die Menschen in sich selbst sehen, und das, was wir erschaffen. Wir bewegen uns davon weg, uns allein auszudrücken und fangen an, miteinander zu kommunizieren, durch verschiedene Medien, in einer unabhängigen und universellen künstlerischen Sprache.
Mittels experimenteller Versuchsanordnungen und/oder performativen Handlungen erforschen die teilnehmenden Künstler*innen zeitliche, technologische oder soziale Prozesse und Transformationen,
hinterfragen Wahrheiten, Arbeits- und Handlungsmethoden und das Verhältnis von Mensch, Gesellschaft, Natur und Technologie.
Die Ausstellungskooperation von Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und Gallery Cubeplus, Kiel vereint ehemalige Stipendiat*innen des Künstlerhauses Lauenburg, aktuelle und
vergangene Absolvent*innen der Muthesius Kunsthochschule und Künstler*innen der Gallery Cubeplus.
Mit der Sonderausstellung setzt die Galerie ihre Tradition fort, zwei Künstler gemeinsam zu präsentieren: den Videokünstler Nai Wei Tian (Videokunst, Fotografie und Mix Medien) und den Tänzer und Performancekünstler Kai Chun Chuang (Performance-Kunst, zeitgenössischer Tanz und Choreografie). Sie werden den Besucher*innen eine visuell und räumlich multidimensionale Erfahrung bieten. Videokunst und Bewegung treten in einen Dialog, indem sie sich gegenseitig aufgreifen und jeweils intervenieren. Während der Künstler Nai Wei Tian seine poetisch anmutenden Videokunstwerke präsentiert, die objektive Erinnerungen veränderter Gegenstände sind, fügt der Künstler Kai Chun Chuang der Ausstellung durch physischen Ausdruck eine neue Perspektive hinzu. Gezeigt werden die Videoarbeiten des Künstlers Naiwei Tian, während der Künstler Kai Chun Chuang in mehreren Sitzungen mit seinem Video intervenieren wird. Zwei parallele und sich überschneidende Personen und Zeitlinien werden sich frei entfalten. Der*die Betrachter*in kann als Zaungast zuschauen oder sich der Videoarbeit nähern als wäre sie ein fortlaufendes Ereignis und eine sich entwickelnde Erinnerung. konzipiert von : Shi Shi, Ying- Chih Chen Asistent: Tian Wu
Externe Ausstellung 2022 + Cubeplus collection
Topfhaus im Alten Botanischen Garten, Schwanenweg 11, 24105 Kiel
Haben Sie jemals Nach etwas gestrebt und sind sie mit dem zufrieden. was Sie haben ? - Ein Kunstspaziergang im Herbst. /// Jede*r hat eine andere Vorstellung davon, wie ein Stück Kartoffel auf dem Teller schmecken und wie es geformt sein sollte – ein*e Deutsche*r gibt vielleicht Butter und Salz dazu, ein*e Asiat*in Sojasauce und Chili oder Curry und Nelken. Es könnte ein Kartoffelstempel sein, vielleicht ist es aber auch gar keine echte Kartoffel, weil sie aus Stein ist. Darüber könnte man eine Debatte führen. Haben unsere früheren Prägungen zu dieser Situation geführt, oder verstehen wir die Dinge anders? Die "Verortung" ist eine persönliche Entscheidung. Ebenso kann es eine Voreingenommenheit, aber auch eine gesellschaftliche Zuordnung sein. Manchmal handelt es sich um eine aktive Komponente, manchmal um eine passive und unbeteiligte. Die Definition ist weit gefasst, sie ist nicht nur geografisch, sondern auch emotional, sie ist nicht nur dort, wo wir sind, sondern auch dort, wo unser Herz ist, bei der Arbeit, am Arbeitsplatz, in Zügen, in fremden Ländern, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Wir haben sechs Künstler*innen im Topfhaus im Alten Botanischen Garten in Kiel versammelt, wo man einst Pflanzen umgetopft hat, um verschiedene Perspektiven der Anpassung – des "Ich" in den Augen der anderen, der Suche nach der eigenen Verortung, einer immersiven Vision, einer Wahrnehmung der Welt, die Suche nach "Heimat" – zu präsentieren. Es geht um die Verwandlung des Selbst, um Formung und Zusammenbruch und daraus entstehende, erneute Formung, um die vielfältigen Spaltungen des Körpers und des Herzens, um Widersprüche, Konflikte und Vereinigungen. Wenn sich Video, Installation, Skulptur, Malerei und Ton treffen, um uns die Geschichten derer zu erzählen, die aus "fremden Ländern" kommen, derer, die aus der Heimat kommen, und vielleicht auch von Ihnen, dann sind Sie zu dieser Ausstellung eingeladen. ///Foto: Nai wei Tian Design: Fenna J. Flucke Assistenz: Lasse Müller, Tian Wu & Justin Baer
Malerei Klasse der Muthesius Kunsthochschule
Betreut von Ada Van Hoorebeke
Gastkünstlerin: Nele Tas
Foto: Nai wei Tian
Die Arbeiten der Malereiklasse sind in der Ausrichtung ihrer Konzepte, Themen und Materialien sehr vielfältig. Hinter je- der der Arbeiten verbirgt sich ein individueller Prozess, der sich in zahlreichen Skizzen, Kritzeleien und sorgfältig an- gelegten Dokumentationen niederschlägt, oder erst durch eine Reihe sich wiederholender Aktionen Gestalt annimmt. Um die verschiedenen Gedankengänge, die zu dem End- ergebnis den fertigen Arbeiten geführt haben besonders hervorzuheben, möchte die Ausstellung die Elemente des individuellen Arbeitsprozesses der Studierenden und Gastdozenten zusammenführen und den Besucher dazu einladen, 16 Einzelpositionen im Durchwandern einer Trail- and-Error-Landschaft zu entdecken. John Beuck: Auf einem Feld habe ich einen, aus Reifen unachtsam geworfenen Haufen entdeckt. / Gabieala Lima da Cunha: Ich beschäftige mich mit der Erinnerung der Landschaft. / Paola Donato Castillo: Samen sind kleine Organismen, die eine große Kraft in sich tragen. Wenn die Frucht fällt und der Same keimt, ist dies die Geburt von etwas Neuem aus altem Leben. / Leonard Gneuss: Ich steh gerade voll auf Löwenzahn und im Französischem nennt man es sinngemäß Pissblume das finde ich punkig. /. Linn Johanna Johannsen: Es interessiert mich, in der Natur Fromverwandtschaften zu entdecken und zu erforschen. / Anna Kostova: Das Objekt ist ein kleines Modell der Skulptur Check!. Es ist nicht fertig, weil ihm ein Fuß fehlt, damit er frei im Raum stehen kann. / Lasse Müller: Ich habe eine Liebe für die Tätigkeit des Ingenieurs, obwohl ich (darin) überhaupt nicht professionell bin. / Isabel Murteira: Ich habe einen Spiegel auf der Straße gefunden. / Jakob Offermann: Ich bin der Welt abhanden gekommen und ruh‘ in einem stillen Gebiet. / Paula Oltmann: Mich interessiert der Moment, wenn etwas auf einmal zu etwas Anderem wird. / Sara Petrickova: Malen ist für mich, wie wenn ich Sport mache. Die gleiche Kraft wird ausgedrückt. Diese extreme Energie in mir wird befreit und setzt auch die gleiche Energie frei. / Joe Rübener: Man schaut an einander vorbei / Das stimmt, aber irgendwie auch nicht. / Janna Schnoor: Nähe finden, fühlen, festhalten. / Nora Twest: Unterwasser nützt einem die Sprache nichts. Man muss die Kommunikation neu lernen./
Die Gruppenausstellung versammelt künstlerische Arbeiten mit unterschiedlichen thematischen Ansätzen und Medien, doch die Positionen vereint ein tief verwurzeltes künstlerisches Arbeitsprinzip: das Untersuchen, Beobachten, Überprüfen oder Reflektieren der eigenen Umwelt und Innenwelt, um zu neuen Erkenntnissen, zu neuem Wissen zu gelangen, aber auch die Reflexion der Arbeitsweise selbst. Künstlerische Wahrnehmung und Produktion sind dabei eng miteinander verknüpft, wie auch das Wechselspiel von Kunstwerk, Ort und Betrachter*innen. Eigene Erfahrungen und Handlungen beeinflussen die individuelle Rezeption, Interpretation und Reaktion. So eröffnen die künstlerischen Arbeiten der Ausstellung „There is another me in the world" viele verschiedene Beziehungen zwischen der Welt und dem Selbst bzw. ermöglichen es jedem, sich selbst in Beziehung zur Welt und den gezeigten Arbeiten zu setzten. Die Ausstellungskooperation von Stadtgalerie Künstlerhaus Lauenburg und Gallery Cubeplus, Kiel vereint aktuelle Künstler*innen der Gallery Cubeplus und Stipendiat*innen des Künstlerhauses Lauenburg, sowie ehemalige Absolvent*innen der Muthesius Kunsthochschule. Mit NEWCOMER Teil 2 wird das Projekt am 20. November 2022 fortgesetzt. konzipiert von : Marita Landgraf, Shi Shi, Ying- Chih Chen Aufbau: Tian Wu Design: No - Talent Studio